Urs Widmer (1938-2014) war ein Schweizer Schriftsteller, Lektor und Übersetzer. Als Sohn des Übersetzers, Literaturkritikers und Gymnasiallehrers Walter Widmer kam er schon als Kind in Kontakt mit der Literatur und dem Literaturbetrieb. Nach der Schule studierte Widmer Germanistik, Romanistik und Geschichte an den Universitäten von Basel, Montpellier und Paris. 1966 wurde er in Basel mit der Arbeit 1945 oder Die „neue Sprache“. Studien zur Prosa der „jungen Generation“ promoviert. Anschließend arbeitete Widmer als Verlagslektor beim Walter Verlag und beim Suhrkamp Verlag. Von 1967 bis 1984 lebte er als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main, ehe er wieder in die Schweiz zurückkehrte. Während seiner Zeit in Frankfurt schrieb er Kritiken für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und lehrte als Dozent für neuere deutsche Literatur an der Universität Frankfurt. 1968 debütierte Widmer als Schriftsteller mit der Erzählung Alois. 1969 gehörte er zu den Mitbegründern des Verlags der Autoren, durch den seine Theaterstücke noch heute publiziert werden. Urs Widmers umfangreiches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Essays, Theaterstücke und Hörspiele. Er gilt als einer der vielseitigsten Schweizer Autoren der Gegenwart. Die Stärke seiner Werke liegt im fantasievollen, ironischen Ausspinnen trivialer Handlungsschemata der klassischen Abenteuer- und Reisegeschichte bis hin zur Parodie und zum Surrealen. Widmer wollte „Fiktion“ schreiben, dabei aber auch „möglichst viel gesellschaftliche Wirklichkeit spürbar werden lassen“. Mit seinem Werk gelang Widmer nicht selten ein Brückenschlag zwischen U und E, zwischen avantgardistischem Gestus und Büchern mit Bestsellerpotenzial. Ab 2000 wiesen viele von Widmers Werken autobiografische Bezüge auf. Zu seinen größten Publikumserfolgen zählt seine (pseudo-)autobiografische Trilogie über seine Mutter (Der Geliebte der Mutter, 2000), seinen Vater (Das Buch des Vaters, 2004) und sich selbst (Ein Leben als Zwerg, 2006). Sein erfolgreichstes Theaterstück Top Dogs, eine Sozialsatire, präsentierte Widmer beim Berliner Theatertreffen 1997. Aus entlassenen Führungskräften, den sogenannten „Top Dogs“, werden dort „Underdogs“. Außerdem war Widmer wie schon sein Vater als Übersetzer tätig und übersetzte eine Vielzahl an Werken französischer und englischsprachiger Autoren. (Wikipedia)
28.
11.
Urs Widmer
Bühnenautoren im Spiegel der Zeit: Spannend – unterhaltsam – lehrreich.
Do 28.11.2024, 19.00 Uhr
Ort: 94469 Deggendorf, Dieter-Görlitz-Saal Palais im Stadtpark, Am Stadtpark 22
Mitveranstalter: Kulturbüro Palais im Stadtpark
Referent
Peter Glotz
Kosten
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Hinweis
Alle Interessierten, auch Schüler und Studenten, sind herzlich eingeladen!